ABIReal – Bleibt Mensch, bleibt „echt“!

 

Abiturfeier des Tulla Gymnasiums

Insgesamt 48 Schülerinnen und Schüler durfte das Tulla-Gymnasium am vergangenen Samstag zum bestandenen Abitur beglückwünschen. Bei der offiziellen Feier in der Altrheinhalle Plittersdorf wurden ihnen im Beisein ihrer Familien und ihrer Fachlehrer*innen die Abiturzeugnisse feierlich überreicht und die Preise für herausragende Leistungen im schulischen und außerunterrichtlichen Bereich verliehen.

Nach der musikalischen Einstimmung durch die Abi-Band zeigte sich der Stellvertretende Schulleiter Mario Wirth erleichtert und stolz, dass alle Abiturient*innen, die zur mündlichen Prüfung angetreten waren, ihren Abschluss geschafft hatten. In seiner anschließenden Ansprache an den Jahrgang setzte er sich mit der Frage nach Authentizität auseinander, die das Abi-Motto aufwarf: Wann ist man „real“, wann ist man „echt“? Um im Dschungel digital erzeugter Bilder Selbst- und Fremdbild in Einklang zu bringen und sich durch mediale (Vor)-Spiegelungen nicht selbst aus den Augen zu verlieren, riet er zu einem kritischen, ehrlichen Blick nach innen mit der Bereitschaft, sich selbst zu korrigieren. Er ermutigte alle Absolventen, offen zu sein für das Leben, Werte zu verteidigen, Zeit sinnvoll zu nutzen und sich Herausforderungen zu stellen – kurz: an der besten Version von sich selbst zu arbeiten. Nur so sei und bleibe man „echt“.

Als Bürgermeister und 1. Beigeordneter der Stadt Rastatt überbrachte Arne Pfirrmann die Glückwünsche des Schulträgers. Einem Kompliment über die errungenen fachlichen Leistungen schloss sich sein Lob für soziales Engagement an der Schule an und so animierte Pfirrmann auch zum Einsatz für das Gemeinwesen in einer Welt, in der Intoleranz und Populismus Einzug halten.

Als Überbringerin der Wünsche des Freundeskreises hatte Annette Lang ein Experiment gewagt und ChatGPT konsultiert. Trotz zahlreicher Anläufe kam sie zu dem Ergebnis, dass die geschliffenen Formulierungen der KI zwar äußerlich gut klingen, jedoch hinter den „echten“ Wünschen, die ganz analog von Menschen an Menschen gerichtet werden, zurückstehen.

In die Gefühlswelt der anwesenden Eltern versetzte sich Katrin Peters, die Vorsitzende des Elternbeirats: Im Zeitraffer ließ sie die Einschulung der Fünftklässler an der neuen Schule und den häuslichen Schulalltag bis zum Tag X Revue passieren. Mit dem Einstein-Zitat „Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn man all das, was man in der Schule gelernt hat, vergisst“ ging sie auf den Unterschied zwischen Wissen und Bildung ein und ergänzte somit den Aufruf ihrer Vorredner zu Herzensbildung, zu authentischer, „echter“, gelebter Humanität.

An die Grußworte schloss sich die Übergabe der Abitur-Zeugnisse sowie die Verleihung der Preise und Anerkennungen an. Zahlreiche Absolventen konnten zu herausragenden fachlichen Leistungen beglückwünscht werden. Ebenso beeindruckt blickten die Anwesenden auf eine Vielzahl von Tullaner*innen, die sich lange und zuverlässig für ihr Tulla engagiert hatten.

Mit der Note 1,0 zählen Klara Göpfrich, Jana Graw und Florian Hotze zu den Besten ihres Jahrgangs, gefolgt von Melina Metz, Hannah Krumm, Sophie Stoll und Aaron Walzok. Sechs weitere erfolgreiche Tullaner*innen erlangten in ihrem Durchschnitt eine 1 vor dem Komma. Insgesamt erzielte der Tulla-Jahrgang in diesem Jahr einen Notendurchschnitt von 2,4.

Schließlich war es dem Abiturjahrgang auch wichtig, ihren Lehrerinnen und Lehrern zu danken, die sie die letzten acht Jahre hindurch begleitet hatten. In Worte fassten dies Lia Drexhage und Laura Koneczny: Über die formale Wissensvermittlung hinaus schätzen sie das gegenseitige Miteinander mit ihren Lehrern, die ihnen Vorbilder und Mentoren waren, die ihnen Werte vorlebten, sie mit ihrer Begeisterung ansteckten und für bleibende Erinnerungen sorgten. Im Bewusstsein, dass es sich bei dem erlangten Bildungsgrad auch um ein Privileg handelt, setzten die beiden Tullanerinnen einen würdigen Schlusspunkt, bevor die Abi-Band mit „Final Countdown“ vielsagend das Ende des offiziellen Teils einläutete. Gerne nahm man sich den Aufruf der Elternbeiratsvorsitzenden zum Vorsatz: „Feiern Sie laut und lange!“

Simone Kunz

 


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