Abify – 1001 Playlisten fürs Leben

Abiturjahrgang 2024 am Tulla-Gymnasium feierlich verabschiedet

46 Absolventen durfte das Tulla-Gymnasium am vergangenen Freitag zum bestandenen Abitur beglückwünschen. Bei der offiziellen Feier in der Aula des Tulla-Gymnasiums wurden im Beisein der Familien und Fachlehrer die Abiturzeugnisse überreicht und Preise für herausragende Leistungen im schulischen und außerunterrichtlichen Bereich verliehen.

Hervorragende Leistungen erzielten Lena Müller und Maximilian Schönfeldt (1,0) – gefolgt von Nina Lutz, Hannah Rimpel, Patrick Gottwald und Kilian Stuber. Sechs weitere erfolgreiche Tullanerinnen und Tullaner erlangten ebenfalls eine 1 vor dem Komma; 23 Abiturient*innen freuen sich über eine 2 vor dem Komma, und weitere 11 haben das Abitur mit einer 3 vor dem Komma bestanden. Insgesamt erzielte der Tulla-Jahrgang in diesem Jahr einen Notendurchschnitt von 2,4.

Für die Stadt Rastatt steuerte Bürgermeister Mats Tilebein ein Grußwort bei, bevor Katrin Peters für den Elternbeirat einen realitätsnahen Rückblick auf 2853 Tage Schule gewährte. Der Scheu, angesichts von mindestens 1001 Zukunftsoptionen einen falschen Weg einzuschlagen, begegnete sie mit einem Bonhoeffer-Zitat: „Der größte Fehler, den man im Leben machen kann, ist immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen“.

Olaf Kaspryk, Vorsitzender des Fördervereins des Tulla-Gymnasiums rekurrierte auf Ergebnisse der diesjährigen Sinus-Jugendstudie und beleuchtete die Strategien der jungen Generation, um sich in Zeiten globaler Krisen ausreichend Optimismus zu bewahren. Auch lebenslanges Lernen machte er als Copingstrategie aus, um sich gegen fake news oder Manipulation zu wappnen. Wichtiger jedoch als – begrenztes – Wissen sei Phantasie, zitierte er Albert Einstein.

Passend dazu machte sich Scheffel-Preisträgerin Lena Müller das Lernen in Zeiten der Digitalisierung zum Thema ihrer, immer mit einem Augenzwinkern versehenen, Festrede und setzte sich kritisch mit den Vor- und Nachteilen analoger und digitaler Lehr- und Lernweisen auseinander.

Daran schloss sich die Rede von Schulleiter OStD Martin Rapp an, der das Abi-Motto des Jahrgangs „Abify – Playlisten länger als Lernzeiten“ metaphorisch deutete: Wo sich eine durch den Stundenplan vorstrukturierte Woche und eine Playlist vordergründig gleichen mögen, treten doch deutliche Unterschiede zutage, denn zwischenmenschliche Interaktion im Lebensraum Schule verleihe jedem Tag etwas Einzigartiges. Passiver Konsum von Wissen und Bildung sei im Schulalltag nicht möglich; hier gelte es stattdessen, aktiv zu werden durch Reflexion, Transfer und eigene Positionierung. Rapp animierte die Tullaner zur Teilhabe in der Gesellschaft, zur Bereitschaft für Veränderung und für lebenslanges Lernen sowie zum Mut, nicht nur mit bereits vorgefertigten Playlists puren Mainstream zu konsumieren.

Die Abi-Band setzte einen festlichen Rahmen und begleitete das Programm mit musikalischen Beiträgen. Neben dem Scheffel-Preis der Literarischen Gesellschaft (Lena Müller) konnten weitere Fachpreise vergeben werden, so der Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und die Schnabel-Medaille (Maximilian Schönfeldt), der Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (Patrick Gottwald), der Sprachförderpreis Französisch (Melina Seibel) sowie Preise der Stiftung Humanismus Heute für das Fach Latein (Maximilian Schönfeldt, Hannah Rimpel).

Ebenfalls würdigte das Gymnasium zahlreiche Absolventen, die sich über Jahre hinweg zuverlässig um die Schulgemeinschaft in der Licht- und Ton-Technik, im Schulsanitätsdienst, im Orchester, Schultheater und der SMV verdient gemacht hatten. Ihrerseits dankten die Tullaner ihren Leistungskurslehrern, die sie erfolgreich durch ihre Prüfungen begleitet, aber auch menschlich geprägt hatten, mit individuell zugedachten Geschenken.

Stimmungsvoller und freudiger als der Ausgang des EM-Viertelfinalspiels der deutschen Fußballnationalelf an diesem Tag endete die würdige Feierstunde mit einem Sektempfang, der den nunmehr ehemaligen Schüler*innen und der Elternschaft ausgiebig Gelegenheit bot, vom Tulla Abschied zu nehmen.

S.Kunz


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