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„Die Schule ist zum Lebensraum geworden“

Festakt und Ehemaligentreffen anlässlich des 50-jährigen Bestehens

Ein halbes Jahrhundert Kontinuität und Wandel: Mit einem Festakt hat das Tulla-Gymnasium am Samstag seinen 50. Geburtstag gefeiert und 200 Gäste feierten mit. Für musikalische Unterhaltung sorgte die hauseigene Big Band. Statt der üblichen Grußworte gab es als „Experiment“ eine „Podiumsdiskussion“ mit einer Art Zeitreise ins Gestern, Heute und Morgen. Vorbereitet und moderiert wurden die Gesprächsrunden mit insgesamt 13 Teilnehmern von Informatik-Professor Werner Burkard.
 


Bezogen auf Gegenwart und Zukunft, sprach Schulleiterin Andrea Rösch von einem „sehr guten Schulklima“, aber auch von „größeren Baustellen“. Und das nicht nur bezogen auf die bauliche Sanierung. „Wir sind heute ein reines G-8-Gymnasium bei einem aktuellen Trend zu G 9 und einem G-9-Gymnasium in der Nachbarschaft“, sagte Rösch, die bei der multimedialen Ausstattung „viel Luft nach oben“ sieht. Sie hoffe mit Hilfe der Stadt, des Freundeskreises und möglicher Sponsoren hier etwas schneller voranzukommen. Die Schule sei, was die Ausstattung betrifft, „nicht komplett in der Steinzeit hängen geblieben“, aber es müsse sich noch einiges tun, merkten ebenso die Schüler Christian Beitzinger und Lukas Tasch an. „Es ist toll, wie sich das Tulla in den letzten 50 Jahren entwickelt hat“, stellte Bürgermeister Arne Pfirrmann fest. Die Schule dürfe auf ihre Stärken vertrauen. Die Ergebnisse im baulichen Bereich könnten sich sehen lassen. Das Gebäude erhalte jetzt einen „neuen Pullover“ und werde innen auf den neuesten Stand gebracht, so Architekt Michael Heid. Den Blick zurück richtete Manfred Walz. Der frühere stellvertretende Schulleiter beschrieb die Schüler der 60er und 70er Jahre als „lernwillig, engagiert und kritischer als die heutige Schülergeneration“. Manches von den Studentenunruhen habe sich seinerzeit auf die Schulen übertragen. Gleichwohl habe damals am Tulla „ein gutes Klima“ geherrscht; „die Schülermitverantwortung wurde ins Leben gerufen, eine Schülerzeitung gegründet.“ Der Journalist Dieter Giese berichtete von seiner „spannenden Schulzeit“ in den 70ern. „Wir waren damals zwar nicht mehr so politisch wie die 68er-Generation, aber schon noch auf Krawall gebürstet“, sagte Giese, der auch an die 1978 vollzogene Oberstufenreform erinnerte. Die frühere Schulleiterin Ute Beltermann kam zu einer Zeit an die Schule, „als dort ein achtjähriger Zug eingerichtet werden sollte“. 1991 war das Tulla eine von vier Pilotschulen für das G 8. Wichtig gewesen seien ihr die Friedensstifter-Ausbildung, die Stärkung des Sozialverhaltens und die Bereitschaft, dem Klimawandel etwas entgegenzuhalten. Auf die Zusammenarbeit von Lehrern und Eltern zu sprechen kam neben Dieter Sutsch auch Elternbeiratsvorsitzender Norbert Rauscher, der da meinte: „Elternarbeit 2016 ist langweilig, es gibt keine Krawall-Punkte mehr, das Feld ist gut bestellt.“ 
 

Wie sehr sich im Lauf der Zeit das Lehrer-Schüler-Verhältnis gewandelt hat, verdeutlichte Lehrerin Alexandra Steeb-Suchanek. „Als Schüler hatten wir damals eine größere Distanz zu den Lehrern und mehr Hemmungen sie anzusprechen.“ Heute herrsche, was Schülerin Celine Ardelean bestätigen konnte, eine große Offenheit. „Die Schüler sind für uns wertvolle Partner“. Ihre Kollegin Monika Gutmann, Koordinatorin der 2011/12 in Betrieb genommenen Ganztagsschule, berichtete von immer mehr Schülern, die sich für das Angebot entscheiden. „Die Schule ist zum Lebensraum geworden.“ Schließlich versammelte sich am Ende des Festakts, der von der Big Band der Schule musikalisch umrahmt worden war, der erste Abiturjahrgang zum Gruppenfoto auf der Bühne. Zudem wurde den Gold-Abiturienten der druckfrische Jubiläums-Jahresbericht des Tulla-Gymnasiums überreicht.
 

Nach einem Umtrunk mit kleinem Imbiss im Foyer wurde die Schule am Nachmittag für über 600 Tullaner aller Abiturjahrgänge zum Schauplatz eines Klassentreffens.
 

BNN (14.11.2016)

Luftballons und Wimpelketten ließen schon von Weitem erkennen, dass die Tullaner herzlich willkommen waren. Zahlreiche Alt-Tullaner hatten sich bereits vor Wochen angemeldet und einen Raum reserviert, in dem sich der jeweilige Jahrgang treffen konnte. Außerdem wurde das Angebot gerne wahrgenommen, eine Schulführung zu buchen, um zum Beispiel die neue Mediathek oder die modern eingerichteten naturwissenschaftlichen Fachräume besichtigen zu können.
Gleich im Eingangsbereich trugen sich die Gäste in Jahrganglisten ein, wodurch schnell deutlich wurde, dass sehr viele Tullaner an ihre ehemalige Schule zurückkehrten, um sich gemeinsam an frühere Zeiten zu erinnern. Besonders gut gelang dies bei Kaffee, Kuchen und anderen Leckerbissen, die die aktuellen 8. Klassen in den Cafeterien anboten.
Es herrschte eine fröhliche, herzliche Atmosphäre in den geschmückten Zimmern und auf den Fluren, was erneut das ausgeprägte Gemeinschaftsgefühl der Tullaner verdeutlichte.
Auf den Gängen konnte man sich auch über die Baugeschichte des Tulla-Gymnasiums informieren und die Tulla-Chronik gab einen Überblick, was die Schule in den letzten 50 Jahren prägte. Ebenso bestand die Möglichkeit, den Jubiläums-Jahresbericht zu erhalten, der Vergangenes und Aktuelles umfasst. Darüber hinaus präsentierte die Kursstufe 2 eine spannende Physikshow.
Um eine Erinnerung an dieses schöne Wiedersehen zu haben, gab es die Möglichkeit, im Tulla-Shop Souvenirs zu erwerben und im Fotostudio ein Gruppenfoto machen zu lassen, was sehr viele Tullaner wahrnahmen.