Abitur 2021 - Fünf Tullaner erreichen Traumnote 1,0

Fünf Tullaner erreichen Traumnote 1,0

Bei der Abiturfeier des Tulla-Gymnasiums Rastatt am letzten Sonntag durften 42 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Reifezeugnisse stolz entgegennehmen. Ihr selbst gewähltes Abiturmotto „CoronAbi – mit Abstand die Besten“ erfüllte dieser Jahrgang in gleicher mehrfacher Hinsicht: zum einem mit einem lang nicht mehr erreichten Abiturdurchschnitt von 2,0 und zum anderen mit gleich fünf Schülerinnen und Schülern, die die Traumnote 1,0 für ihre herausragenden Leistungen erhielten.

Nach einer stimmungsvollen, fast nachdenklichen Version des Metallica-Hits „Nothing else matters“ gespielt an der Gitarre von Jakob Göpfrich dankte die Schulleiterin des Tulla-Gymnasiums Andrea Rösch den Eltern und allen Lehrkräften für die geleistete Arbeit und das konstruktive Miteinander in den vergangenen acht Schuljahren.

Sie erinnerte die Schülerinnen und Schüler daran, dass die Abiturnote nicht die Summe ihrer Leistungen am Tulla-Gymnasium aufzeige, sondern dass sie viel mehr Fähigkeiten in den vergangenen Jahren erworben hätten, die für ihre Zukunft häufig sogar wichtiger seien als reine Noten. Dieser Abiturjahrgang habe über viele Jahre hinweg dazu beigetragen, dass das Tulla eine Schule sei, an der sich alle wohlfühlen könnten und sich gegenseitig unterstützten. So freute sich die Schulleiterin auch, an die Abiturienten zahlreiche Preise für ihr Engagement als Sanitäter, Streitschlichter, AG-Leiter, Pate, Hausaufgabenbetreuer oder für ihre Tätigkeit in der SMV vergeben zu dürfen.
Besonders gewürdigt wurden von ihr auch die Schülerinnen, die bei der Theater-AG oder im Orchester viele Jahre mitgewirkt hatten und bereit waren, viel Zeit für Proben und Auftritte einzusetzen.
In ihrer Rede wies Andrea Rösch mithilfe einer Parabel über einen Schmetterling ebenfalls darauf hin, dass Veränderungen und Entwicklungen im Leben oft anstrengend und manchmal sogar schmerzhaft und unbequem sein könnten. Nichtsdestotrotz würden uns solche vermeintlichen Hindernisse stärker fürs ganze Leben machen. So sei die Schule ein Balanceakt zwischen der Freiheit, eigene Erfahrungen zu sammeln, und dem richtigen Maß, bei allzu großen Hindernissen Unterstützung zu finden. Gerade durch die Corona-Zeit nehme man an der Schule Selbstverständliches wie gemeinsames Lernen und Arbeiten viel mehr wahr und empfinde Kontakte als besonders wertvoll. Für ihren neuen Lebensabschnitt wünschte Andrea Rösch dem Abiturjahrgang, neugierig, offen und mutig zu sein und seine erworbenen Fähigkeiten später nicht nur für sich selbst, sondern auch zum Wohle Schwächerer einzusetzen.

Die Vorsitzende des Elternbeirats Frau Peters erinnerte an die sicherlich manchmal schwierigen Jahre in der Kursstufe, geprägt von immer neuen Corona-Bedingungen. Sie betonte aber auch, dass dieser Jahrgang sicherlich reifer und selbständiger die Schule verließe als manch andere zuvor. Sie bedankte sich abschließend mit einem Blumenstrauß besonders bei Frau Appel, die zehn Jahre tatkräftig in der Elternarbeit mitgewirkt hatte. Herr Kaspryk, der Vorsitzende des Fördervereins der Schule, forderte die Abiturienten auf, ihren eigenen, ganz persönlichen Lebensweg zu finden und den Mut zu haben, ihn auch zu gehen. Er warb am Ende seiner Rede für ein „Wiedersehen am Tulla“ durch den Eintritt in den Förderverein, der sich in diesem Jahr besonders bei der Digitalisierung des Unterrichts durch das iPad-Projekt finanziell eingebracht habe.
Nach einer musikalischen Überleitung durch die Abi-Band mit „Wonderwall“ von Oasis erhielten die Abiturientinnen und Abiturienten ihre Reifezeugnisse und zahlreiche Preise. Mit Jakob Göpfrich, Anna-Lena Herm, Franziska Mangel, Amélie Neumann und
Tobias Ockert gelang es gleich fünf Schülerinnen und Schülern in diesem Jahr die Traumnote 1,0 zu erringen.

14 Schülerinnen und Schüler erhielten ein e-follows.net online-Stipendium für einen herausragenden Abiturschnitt von 1,5 oder besser. Den Heribert-Walter-Preis für moderne Fremdsprachen konnte Amélie Neumann entgegennehmen. Den Friedrich-Gantner-Sprach-Preis erhielt David Unser. Für besondere Leistungen im Fach Geschichte erhielt Tobias Ockert die Franz-Schnabel-Medaille. Fiona Unser wurde mit dem Otto-Dix-Preis für Bildende Kunst ausgezeichnet und Sven Schemmert mit der Alfred-Maul-Gedächtnismedaille für das Fach Sport. Den Evelyn-Winter-Preis für besonderes soziales Engagement an der Schule erhielt Luisa Sperrfechter.
Der Ökumenische Schulpreis der evangelischen und katholischen Pfarreien in Rastatt ging an Anna-Lena Herm. Sie erhielt ebenfalls gemeinsam mit Franziska Mangel und Amélie Neumann den Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Der Preis der Mathematiker-Vereinigung für herausragende Leistungen im Fach Mathematik teilten sich Jakob Göpfrich und Anna-Lena Herm. Diese beiden erhielten gemeinsam mit Jakob Habich auch den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Als Jahrgangsbester wurde Jakob Göpfrich für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen und erhielt darüber hinaus den Hermann-Herbstreith-Preis für Mathematik und Physik, den Preis des Verbandes der Deutschen Schulgeographen und eine Anerkennung für seine außergewöhnlichen Leistungen im Fach Latein. Außerdem konnte Jakob Göpfrich noch den angesichts seiner hohen Anforderungen nur selten vergebenen Ferry-Porsche-Preis für Physik und Mathematik entgegennehmen. Der traditionsreiche Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe für ihre Leistungen im Fach Deutsch ging an Luisa Sperrfechter. Ihr gebührte mit der Scheffelpreis-Rede auch das Schlusswort der Feier. In geschliffenen Reimen stellte Sperrfechter fest, dass die Schule ihnen allen etwas „Echtes“ gegeben habe, nämlich gelebte Zeit mit Freunden und viele schöne Erinnerungen. Die von niemandem erwartete Pandemie habe ihrem Jahrgang Vieles genommen, aber im Nachhinein betrachtet auch etwas Wichtiges gegeben – nämlich echte Freundschaft, Solidarität und Zusammenhalt. Bevor die siebenköpfige Abi-Band den Abend mit einem schwungvollen „Viva la vida“ von Coldplay ausklingen ließ, betonte sie, wie sehr sich alle Abiturienten über diesen letzten gemeinsamen Abend mit Mitschülern, Eltern und Lehrern freuten. Ein Teil von ihnen bliebe immer am Tulla, die schönen Erinnerungen aber nähmen sie mit in ihr eigenes Leben.


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