Mit Courage gegen Rassismus

Rastatt (fuv) – Seit gestern schmückt das Prädikat "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" das Rastatter Tulla-Gymnasium. Nach zweijähriger Projektarbeit nahm die Schülermitverwaltung (SMV) im Rahmen des Sponsorenlaufs "Tulla läuft" und des Schulsportfests auf dem RTV-Gelände das Antirassismus-Zertifikat entgegen.

Das Projekt "Schule ohne Rassismus" wurde 1995 in Deutschland gegründet. Mittlerweile ist das Courage-Netzwerk das größte Schülernetzwerk Deutschlands, wie der Landeskoordinator von "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", Stephen Reichstein, bei der Zertifikatsübergabe betonte. 2500 Schulen und rund 2,5 Millionen Schüler bekennen sich zu Toleranz und gesellschaftlicher Vielfalt und verpflichten sich, gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen. Dies geschieht mit entsprechenden Projekten.

Wie die Schulsprecherinnen Lena Sperrfechter und Merve Sahin im BT-Gespräch erzählten, habe die SMV von dem Courage-Projekt gehört und beschlossen, mitzumachen. "Wir erleben am Tulla tagtäglich ein vielfältiges kulturelles Miteinander", stellte Merve Sahin gestern in ihrer Ansprache vor den Schülern fest. Mit einer Umfrage zur kulturellen Vielfalt an dem Gymnasium startete die SMV den Weg des Tullas zur Courage-Schule. Das Ergebnis der Umfrage: 40 Nationalitäten und 20 Sprachen tummeln sich am Tulla-Gymnasium. "Wir sind auf allen Kontinenten vertreten", betont Merve Sahin. "Als uns bewusst wurde, wie vielfältig unsere Schule ist, haben wir beschlossen, dies auch nach außen zu tragen", so Schulsprecherin Lena Sperrfechter. Weitere Projekte waren multikulturelle Fußballturniere, die mit der Gustav-Heinemann-Schule organisiert wurden. Dabei kamen Flüchtlingskinder aus den Vorbereitungsklassen beider Schulen in die Mannschaften; im Herbst wird das dritte Turnier gespielt.

Der Weg zur Courage-Schule begann damit, dass die Klassensprecher das Projekt in ihren Klassen vorstellten. 70 Prozent des Tulla-Personals - Schüler, Lehrer, Hausmeister - mussten sich per Unterschrift für das Projekt verpflichten. Den Lohn für das anhaltende Engagement erhielten die Schüler gestern nach Abschluss der beiden Tulla-Sportevents auf dem RTV-Platz. Lena Sperrfechter unterstrich die Bedeutung des Kampfs gegen Rassismus und die Bedeutung von Courage gerade im Hinblick auf die deutsche Geschichte und den Nationalsozialismus. Mit der Übergabe des Zertifikats und eines entsprechenden Schilds für die Außenwand des Tullas sei das Projekt jedoch nicht abgeschlossen. Der Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" sei Verpflichtung, betonte Direktorin Andrea Rösch, die der SMV und den betreuenden Lehrern Dr. Claudia Schön und Selina Geist dankte. Sich gegen diskriminierendes Verhalten zu stellen und Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu zeigen, solle am Tulla-Gymnasium selbstverständlich sein.

Da die Schule die 200. ihrer Art im Land ist, gibt es noch einen Gutschein über 1500 Euro für ein Projekt im Sinne des Courage-Themas.

BT, 21.06.2018


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